Landwirtschaftliche Unfälle im Ausland

Einer der gefährlichsten Wirtschaftszweige weltweit

Die Landwirtschaft gehört mitunter zu den gefährlichsten Wirtschaftszweigen weltweit. In den Vereinigten Staaten von Amerika erleiden so zum Beispiel täglich etwa 167 Menschen, die auf einem Bauernhof tätig sind, einen Arbeitsunfall. Laut einer Statistik waren es dort im Jahr 2012 sogar über 370 Landwirte oder Menschen, die als Landarbeiter tätig waren, die an den Folgen eines Unfalls und den damit verbundenen Verletzungen gestorben sind. Interessant ist dabei, dass weniger schwerwiegende Unfälle in der Landwirtschaft sehr häufig nicht bei der Polizei gemeldet werden und der Unfallhergang von dieser nicht geklärt wird. Dies ist aber besonders wichtig, insbesondere da jede Person, die als Mitarbeiter im landwirtschaftlichen Bereich tätig ist, auch einen rechtlichen Anspruch auf Entschädigungen besitzt.

Typische Unfälle in der Landwirtschaft

Landwirte oder Landarbeiter können bei Unfällen in der Landwirtschaft eine Vielzahl von Verletzungen davontragen. Zu den extremeren Fällen gehören Todesfälle, Quetschungen durch umgestürzte Traktoren, Amputationen durch Dreschmaschinen oder andere scharfe Geräte. Verbrennungen durch Feuer oder Explosionen, gefährliche Stoffe oder Stromschläge. Natürlich sind auch kleinere Verletzungen wie Schürfwunden, Prellungen, Knochenbrüche, Hirnverletzungen und Wirbelsäulenverletzungen immer ein typisches Risiko. Andere durch Arbeitsstress bedingte Verletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen, Bandscheibenvorfälle, Gelenkschäden und Hörverlust machen einen erheblichen Teil der Verletzungen in der Landwirtschaft aus.

Unfälle: Landwirtschaftliche Fahrzeuge, Traktoren und Erntemaschinen

Häufig steht ein Unfall in der Landwirtschaft in Zusammenhang mit einem Traktor, einem Anhänger oder einer anderen großen Erntemaschine. Hierbei passieren Arbeitsunfälle insbesondere im Straßenverkehr. Gerade das Befahren einer schmalen Straße oder von unwegsamen Gelände stellt hier einen erheblichen Gefahrenbereich dar. Auch beim Auf- und Absteigen der Maschinen oder bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durch einen enstandenen Defekt. Teilweise können diese Unfälle schwer ausfallen oder dem Arbeitnehmer gar das Leben kosten. Gerade beim Eingreifen in laufende Maschinen, etwa der Grasernte mit dem Feldhäcksler, sind derartige Zwischenfälle typisch. Arbeitgeber in der Landwirtschaft sind daher unbedingt dazu verpflichtet, alle für das jeweilige Land gültigen Bestimmungen und Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz einzuhalten und den Arbeitnehmer in die zu bedienenden Maschinen angemessen einzuweisen, um für die nötige Arbeitssicherheit während der Tätigkeit zu sorgen.

Tierhaltung als Unfallschwerpunkt

Einer der größten Unfallschwerpunkte in der Landwirtschaft ist die Tierhaltung. Die SVLFG meldete, dass 2019 fast jeder vierte Arbeitsunfall den Umgang mit Tieren in der Landwirtschaft zur Ursache hat. Im direkten Umgang mit den Tieren, etwa mit Rindern oder Pferden, geschehen dabei die meisten Arbeitsunfälle. Stöße, Tritte oder Quetschungen, gerade beim Melken, Treiben oder Behandeln gehören laut Angaben der SVLFG quasi zur Tagesordnung während der Arbeit. Im Idealfall sollte der Arbeitgeber den jeweiligen Arbeitnehmer daher unbedingt mit der nötigen Schutzausrüstung ausstatten. Bei der rechtlichen Klärung von derartigen Arbeitsunfällen ist auch hier die gegebene Arbeitssicherheit ein entscheidendes Kriterium.

Verletzungen und gesundheitliche Einschränkungen durch Staubbelastung

Auch weniger offensichtliche Gefahrenquellen können eine Gefährdung bei der Arbeit darstellen. Entstehender Staub, insbesondere im Stall, ist hierbei besonders problematisch. Dieser kann zu Allergien führen oder chronische Erkrankungen der Atemwege auslösen und so unter Umständen zur Arbeitsunfähigkeit führen. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten: unbedingt ist seitens des Arbeitgebers für eine gute Belüftung im Stall zu sorgen und wenn nötig sollte dieser auch Atemschutzmasken bereitstellen. Ein gut ausgestatteter Landwirtschaftsbetrieb stattet zur Arbeitssicherheit zudem seine Betriebsgebäude mit Schleusen aus, um die Verschleppung von Staub und Schmutz zu vermeiden.

Unfälle im Umgang mit Gefahrstoffen

Der Umgang mit Gefahrstoffen stellt bei der Arbeit ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Verätzungen oder Vergiftungen sind hier leider keine Seltenheit, insbesondere wenn am Arbeitsplatz nicht die nötige Schutzkleidung und Handschuhe zur Verfügung stehen bzw. beim Arbeiten nicht getragen werden. Um die Arbeitssicherheit sicherzustellen muss vor allem der Arbeitgeber unbedingt darauf achten, dass alle Gefahrstoffe mit den nötigen Informationen und Kennzeichen versehen sind und der Zugang zu den Lagerorten der Chemikalien begrenzt ist.

Unfälle durch Stürze

Egal ob bei der Ernte auf dem Feld, bei Dacharbeiten, der Obsternte oder beim Baumschnitt, etwa im Wald, ein Unfall durch einen Sturz ist im Landwirtschaftsbereich typisch. Viele solcher Unfälle und die damit verbundenen Verletzungen können durch die Sicherstellung der Arbeitssicherheit jedoch vermieden werden. Dazu gehören zum Beispiel sichere und ordnungsgemäße Leitern oder das Anbringen von Treppen bei regelmäßiger genutzten Wegen in luftigere Höhen. Zusätzlich können Arbeitgeber Arbeitsplattformen nutzen, die eingesetzt in den Frontlader eines Schleppers die Mitarbeiter schnell und verhältnismäßig sicher auf die nötige Arbeitshöhe bringen.

Die Rechtslage – Unser Fazit

Ein Unfallhergang im Landwirtschaftsbereich kann vielseitig sein. Die Ursachen für einen Arbeitsunfall können dabei von einfachen Stürzen bis hin zu Vergiftungen oder Verätzungen durch Gefahrstoffe, Atemwegserkrankugen durch Staubbelastung sowie Brüche oder Quetschungen im Umgang mit Tieren oder schwerem Arbeitsgerät und Maschinen. Gerade aufgrund des erhöhten Sicherheitsrisikos ist es enorm wichtig, dass Arbeiter in diesem Bereich über das geltende Recht informiert sind.

Wie wir Ihnen helfen können

Im Fall eines Unfalls während der Arbeit, gerade im Ausland, kann eine rechtliche Klärung unter Umständen recht schwierig werden. Insbesondere weil ich jedem Land unterschiedliche Vorschriften, Bestimmungen und Gesetze vorliegen. Eine Person, die bei einem Unfall auf einem Bauernhof verletzt wird, hat aber in den meisten Fällen Anspruch auf Schadenersatz. Derzeit haben die Rechtssysteme aller zivilisierten Länder den Landwirten die Verpflichtung auferlegt, eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen zu haben. Versichert sind hierbei Schäden, die der Landwirt und Personen, die sich auf dem Betriebsgelände aufhalten, im Zusammenhang mit den im Betrieb ausgeübten Tätigkeiten verursachen. Dazu gehören zum Beispiel Schäden, die durch die im Betrieb ausgeführten Arbeiten, den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen, Fahrzeugen im Straßenverkehr und auch im Zusammenhang mit der Viehhaltung entstehen. Die Entschädigung für einen Unfall in der Landwirtschaft umfasst Körperverletzungen, Gesundheitsstörungen, Tod und Sachschäden. Opfer von landwirtschaftlichen Unfällen haben die Chance auf mehrere Arten von Entschädigungsleistungen. Die Rechtsordnungen der einzelnen Staaten stellen sie etwas unterschiedlich dar, in der Regel sind sie jedoch :

  • Entschädigung für den erlittenen Schaden (auch psychischer Schaden)
  • Erstattung von Kosten einschließlich medizinischer Behandlung, Rehabilitation, Betreuung durch Dritte, Medikamente und Transport zu medizinischen Einrichtungen
  • Entschädigung für Verdienstausfall

Für den Fall der Fälle haben Sie mit uns einen spezialisierten Ansprechpartner gefunden. Sollten Sie in einen Unfall während einer landwirtschaftlichen Tätigkeit im Ausland verwickelt sein oder sich präventiv über ihre Rechte als Arbeitnehmer informieren wollen, kontaktieren Sie uns gerne über das Kontaktformular auf unserer Website. Die erste Beratung stellen wir Ihnen dabei kostenfrei zur Verfügung.

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